Immer wieder hört man von Sicherheitsrisiken und -lücken im IT-Bereich, die einen regelmäßig in Angst und Schrecken versetzen. Tatsächlich gehören diesem Wohl oder Übel zum Computer-Alltag dazu. Denn wird die eine Sicherheitslücke geschlossen, muss man im Prinzip immer davon ausgehen, dass Cyberkriminelle schon die nächste gefunden haben und sich eventuell schon im eigenen Netzwerk befinden.

Hundertprozentige Sicherheit gibt es im Leben leider nirgends. Denn selbst Sicherheitssysteme weisen Risiken auf.

Man muss sich also eins vor Augen halten: Weder im realen, noch im virtuellen Leben kann man sich vor allen Gefahren und Risiken schützen. Aber dennoch sollte natürlich jeder bestrebt sein, alle Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um so sicher wie möglich zu sein.

Eine dieser Schutzmaßnahmen in Bezug auf das virtuelle Leben ist zum Beispiel die Installation von Windows Updates. Dies sollte eigentlich für niemanden ein großes Problem darstellen. Man benötigt dafür weder viel Zeit, noch spezielles Know-how. Und dennoch werden die Installationen dieser Updates von vielen sträflich vernachlässigt.

Welchen Sicherheitsrisiken man sich aussetzt, wenn man darauf verzichtet und mit welchen zusätzlichen Maßnahmen man sich noch schützen kann, soll in diesem Artikel beleuchtet werden.

Warum verzichten so viele Menschen auf Windows Updates?

Woran es bei jedem Einzelnen liegt, kann hier natürlich nicht beantwortet werden. Aber so viel lässt sich wohl sagen: Alles, was einen Komfortverlust bedeutet, stößt meist auf geringe Akzeptanz. Dies scheint auch für die Installation von Updates zu gelten. Wer von uns hat nicht schon mal eine wichtige Aktualisierungsmeldung einfach weggedrückt, weil er keine Lust hatte, seine Arbeit oder irgendeine andere Aktivität zu unterbrechen. Häufig werden diese Updates dann auch nicht nur einmal weggeklickt, sondern immer und immer wieder, bis sie schließlich in Vergessenheit geraten.

Wir riskieren also Datenverlust und Datendiebstahl meist aus schierer Bequemlichkeit.

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Welche Sicherheitslücken gibt es und wie können sie ausgenutzt werden?

Updates beinhalten oft die Behebung von Sicherheitslücken, durch die es Hackern unter Umständen gelingen kann, in ein System einzudringen. Dies sind die häufigsten Sicherheitslücken, mit denen man konfrontiert werden kann, wenn man auf Updates verzichtet:

  • Geheime Backdoors, also Hintertüren, in Hardware oder Software
  • Konfigurationsoberflächen sind über das Internet erreichbar
  • Zero-Day-Exploit, dabei geht es um einen Fehler in der Software
  • Ungesicherte System- und Konfigurationsdateien
  • Es besteht eine Möglichkeit zum Einschleusen von Befehlen oder Programmen
  • Veraltete Hardware und Software mit ebenso veralteten Sicherheitsstandards

Durch all die oben genannten Sicherheitslücken wird es Cyberkriminellen möglich, mit verschiedenen Mitteln Systeme und Netzwerke mit Schadsoftware zu infizieren oder in Systeme einzubrechen und Daten auszuspionieren.

Mit welchen zusätzlichen Maßnahmen kann ich mich noch vor Hackern schützen?

  1. Zunächst ist es wichtig, dass man ein sicheres Kennwort für sein Microsoft-Konto erstellt. Ein solches Passwort sollte im Idealfall aus Groß- und Kleinbuchstaben bestehen, Sonderzeichen enthalten und mindestens zehn Zeichen lang sein. Auch beim Kennworthinweis sollte darauf geachtet werden, dass dieser nur einem selbst bekannt ist.
  2. Es muss auch nicht immer ein Passwort sein. Man kann auch einen Bildcode zum Anmelden festlegen. Dies funktioniert am besten auf einem Gerät mit Touchscreen, aber nicht nur. Dabei nimmt man ein Foto aus seinem Archiv her und zeichnet an einer beliebigen Stelle drei Zeichen darauf. Sollte man diese Zeichen vergessen, kann man sich immer noch mit dem Passwort anmelden.
  3. Bei Windows 10 ist die automatische Installation von System-Updates voreingestellt. Das heißt, es werden alle wichtigen Aktualisierungen heruntergeladen und installiert, ohne, dass man etwas dafür tun muss. Allerdings sollte man hin und wieder überprüfen, dass die automatische Installation von Updates auch aktiviert ist. Außerdem dauert es nach der Installation zwei Tage, bis der PC automatisch neu gestartet wird, damit Sicherheitsaktualisierungen wirksam werden. Während dieser Zeit ist Windows ungeschützt. Deshalb sollte man den Neustart am besten selbst so bald wie möglich durchführen.
  4. Apps aktualisieren sich im Gegensatz zum Betriebssystem leider nicht von selbst. Zumindest ist dies so nicht voreingestellt. Aber das kann man ändern. Dazu öffnet man den Windows Store und geht zu den Einstellungen. Hier gibt es eine Schaltfläche, die sich „App-Updates“ nennt. Klickt man diese an, aktualisieren sich die Apps auch automatisch.
  5. Das vorinstallierte Antiviren-Tool von Microsoft, der Windows Defender, sorgt ebenfalls für Sicherheit im Netz, auch ohne dass ein zusätzlicher Virenscanner installiert wurde. Ruft man den Defender auf, kann man dort verschiedene Einstellungen vornehmen, zum Beispiel manuell nach Updates suchen oder den Echtzeitschutz aktivieren und deaktivieren.
  6. Auch die Nutzung eines VPN-Netzes sorgt dafür, dass der Schutz vor Malware und Datendiebstahl um einiges verbessert wird. Ein VPN überträgt alle Daten, die man sendet und empfängt, durch einen verschlüsselten Tunnel. So sind die Informationen sicher und man kann sich quasi anonym im Netz bewegen, da die eigene IP-Adresse nirgends erscheint, sondern nur die des VPN-Anbieters.

Man sieht also, auch wenn man nie vollständig vor Malware und Hacker-Angriffen geschützt ist, kann man doch einige Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, die den Schutz verbessern können. Und es ist doch immer ein schönes Gefühl zu wissen, dass man zumindest so viel wie möglich für den eigenen Schutz getan hat.

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Ich bin Vangelis, der Inhaber und Administrator von windowspower.de Ich bin begeisterter Windows-Fan und habe die letzten Jahre zusammen mit meinem Team windowspower.de aufgebaut. Stetig arbeiten wir daran Lösungsvorschläge für alle möglichen Windows-Probleme zu bieten. Ich freue mich sehr, wenn Euch unsere Tipps und Tricks auf windowspower.de helfen.