Stellen Sie sich vor, dass Sie sich ein richtig komplexes und offenkundig sicheres Passwort für Ihren Windows-Rechner überlegt haben – und das schreibt einfach heimlich einer mit. Der vordergründige Schutz ist dahin. Keylogger nennt sich dieses Phänomen. Wie sich User schützen.
Keylogger spionieren Nutzer im Internet aus und zeichnen zum Beispiel jegliche Tastatureingaben auf. Doch es gibt eine Möglichkeit den Angriff zu verhindern bzw. auszutricksen.
Schutz vor PC-Schädlingen
Außer als Software gibt es den Keylogger auch in Form von Hardware. Übersetzen lässt sich der Begriff mit „Tasten-Protokollierer“. Wenn Nutzer Zahlen und Buchstaben tippen, zum Beispiel beim Entsperren eines Online-Bankkontos, spionieren diese Tools aus. Übers Web werden die persönlichen Daten an den Urheber hinter der Schadsoftware gesendet. Selbst komplexe Passwörter werden von den Keyloggern geknackt. Ob kurz oder lang: Sämtliche Tastatureingaben können erfasst werden. Wie kann eine Anti-Keylogger-Strategie nun aussehen?
Antiviren-Programm ist unabdingbar
Ein Antiviren-Programm bietet Basisschutz vor Software-Keyloggern. Ähnlich wie andere Programme laufen sie nämlich unter Windows. Das Betriebssystem bietet schon den Windows Defender, der als Virenschutz auftritt. Alternativ kann auch die Kaspersky Security Cloud Free genutzt werden. Diese Lösung bietet eine virtuelle Tastatur, die einen Extraschutz gewährleistet. Es gibt auch Spezialtools nur gegen Keylogger – doch generell ist ein umfassendes Schutzprogramm, das auch stets geupdatet wird, vorzuziehen.
Auf fremden PCs, wie in einem Internetcafe, kann schlecht abgeschätzt werden, ob der PC ausspioniert wird. Wichtige Transaktionen sollten nicht getätigt werden. Auf der Arbeit sorgt die IT-Abteilung für den Schutz. Haben Sie das Gefühl, dass etwas nicht stimmt oder erhalten auffällige Fehlermeldungen, sollten Sie sich direkt an die IT-Kollegen wenden. Weitere Tipps und Wissenswertes zum Thema Keylogger bietet auch G DATA.
Task-Manager von Windows befragen
Windows hat nützliche Programme an Bord. Befragen Sie den Task-Manager, ob und wenn ja welche Hintergrundprozesse aktiv sind. Wenn unbekannte Prozesse dabei sind, sollten diese gegoogelt werden. Eine Antiviren-Prüfung ist im Nachgang Pflicht.
Keylogger austricken
Gut und schön, doch hinter einem Keylogger steckt meistens auch nur ein System, welches sich überlisten lässt. Diese Tricks greifen:
- Keylogger zeichnen die Reihenfolge der Eingabe auf der Tastatur auf. Sensible Daten wie Passwörter können über einen Umweg geschützt werden. Geben Sie zuerst die letzten Zeichen eines Passworts ein und ergänzen den Rest per Einfügen über die Maus. Ein Keylogger zeichnet das Passwort zwar auf, jedoch in falscher Reihenfolge.
- Passwort eintippen und zwischenzeitlich beliebige Zeichen einfügen. Diese können vor dem Bestätigen wieder gelöscht werden.
- Log-in-Daten komplett mit Copy&Paste einfügen
Ratgeber: Das ideale Passwort kreieren
Dass Passwörter regelmäßig erneuert werden sollen, ist kein Geheimnis. Ein gutes Passwort kommt zudem nie für mehrere Webdienste zum Einsatz auch, wenn das schwieriger zu merken ist. Durch einen Passwort-Manager behalten Sie aber den Überblick. Ein komplexes und sicheres Passwort besteht aus mindestens 8 Zeichen, besser sind 10. Wie Sie das eigene Windows-Passwort schnell ändern, lesen Sie hier.
Groß- und Kleinbuchstaben sowie Zahlen und Sonderzeichen sind wichtig. Das Passwort sollte auch nicht das eigene Geburtsdatum beinhalten, sondern lieber willkürliche Zahlen. Ein gutes Passwort beginnt oft mit einer Zahl oder einem Sonderzeichen.