Etikettendrucker sind für Ladenbesitzer heute nahezu unumgänglich. Sie helfen dabei, Waren auszuzeichnen, können aber auch dazu dienen, Produkten, eine ladeneigene Note zu verpassen. Innerhalb des Lagers helfen Etikettendrucker dabei, Stücke entsprechend zu markieren, sodass sie im Computersystem kategorisiert werden können. Ohne diese Vorgehensweise ist es ab einer gewissen Lagergröße kaum möglich, die vorhandenen Stückzahlen zu erfassen und rechtzeitig die benötigte Ware nachzuordern. So praktisch die Drucker jedoch auch sind, so stehen Geschäftsinhaber auch vor der Entscheidung, welcher Drucker für sie geeignet ist. Welche Leistung muss er aufweisen und welches Druckverfahren eignet sich für den Betrieb? Dieser Artikel schaut sie die Etikettendrucker einmal genauer an und erklärt, worauf es beim Kauf ankommt.

etikettendrucker
Abbildung 1: Etikettendrucker sind heute für Selbständige und vor allem Ladenbesitzer sehr wichtig.

Welche Technik sollte verwendet werden?

Etikettendrucker können auf zwei Technologien basieren. Entweder greifen sie auf den Thermotransferdruck zurück oder aber, sie setzen auf den Thermodirektdruck.

Thermotransferdruck

Bei diesem Verfahren wird eine Transferfolie bedruckt. Die Etikettendrucker greifen auf Hitze zurück, um das Druckbild auf die Folie zu drucken. Zum Drucken wird eine Transferfolienrolle in den Drucker eingelegt. Grundsätzlich lassen sich die einzelnen Etiketten per Knopfdruck erstellen, wobei die Druckgeschwindigkeit – je nach Modell – hoch ist.

  • Vorteile – wer Barcodes ausdrucken will, ist mit dem Thermotransferdruckverfahren gut beraten. Das Druckbild auf dem Etikett ist sehr haltbar und kann sogar draußen verwendet werden. Auch die Sonneneinstrahlung schadet dem Druckbild nicht. Die Druckkosten sind recht günstig, die meisten Drucker besitzen diverse Schnittstellen und können mit Warenwirtschaftssystemen verbunden werden. Zugleich funktioniert der On-Demand-Druck.
  • Nachteile – das Thermotransferverfahren erlaubt in der Regel nur einen einfarbigen Druck, wobei es einige Geräte gibt, die zweifarbige Druckbilder schaffen. Der Drucker muss eigens angeschafft werden, was natürlich Kosten bedeutet.

Thermodirektdruck

Auch hier wird ein spezielles Etikett benötigt, welches mit einer hitzeempfindlichen Schicht bedeckt ist. Während des Drucks wirkt die Hitze auf das Etikett ein, sodass die gewünschten Embleme, Codes oder Ziffern gezeigt werden. Diese Druckvariante wird besonders häufig genutzt, da keine Toner, Farbbänder oder Trommeln benötigt werden.

  • Vorteile – günstiger lassen sich Etiketten beinahe nicht drucken. Zum Druck wird einzig das Spezialpapier benötigt, welches sehr günstig zu beschaffen ist. Die Drucker sind einfach in der Bedienung, bieten aber keine hohe Geschwindigkeit.
  • Nachteile – mittels Thermodirektdruck hergestellte Etiketten haben keine hohe Lebensdauer, weshalb sie eher für Kassenzettel, zur Versandetikettierung, Parkscheine, Eintrittskarten oder Fahrkarten genutzt werden. Da das Papier nicht UV-beständig ist, eignet es sich nicht für den Außeneinsatz.

Beide Druckverfahren haben auch für Ladenbesitzer einen Sinn. Wer nach einem neuen Etikettendrucker für das Kassensystem oder zur kurzzeitigen Warenbeschriftung sucht, der wird mit dem Thermodirektdruck zufrieden sein. Für Lageretikettierungen, haltbare Warenauszeichnungen oder auch Etiketten, die im Außenbereich verwendet werden, ist der Transferdruck jedoch geeigneter.

Weitere wichtige Leistungsmerkmale

Welche Leistung ein Etikettendrucker bieten muss, hängt natürlich auch von der geplanten Verwendung ab. Hier gilt: Händler, die nur zwischendurch Waren für den Wochenmarkt auszeichnen müssen, können mit einer langsamen Druckgeschwindigkeit oder wenigen Schnittstellen eher leben, als Händler, die ihre Waren im Laden und im Lager täglich auszeichnen müssen. Trotzdem gibt es einige Merkmale:

  • Druckbreite – die meisten Händler haben schon vor dem Kauf des Druckers eine Vorstellung von ihren Etiketten. Und genau hier kommt die Druckbreite ins Spiel. Soll das Etikett einen Barcode, eine schriftliche Warenbezeichnung, den Preis und vielleicht noch weitere Merkmale abbilden? Dann muss die maximale Druckbreite auf diese Inhalte abgestimmt werden. Tipp: Vorab einfach mal am Computer einige Etiketten testweise gestalten und mit den Abmessungen spielen.
  • Verbindung – über welche Verbindungsmöglichkeiten verfügt der Drucker? Soll er im Büro gleich neben dem Computer stehen, genügt eine einfache Kabelverbindung. Aber was ist, wenn Druckaufträge aus dem Lager angestoßen werden müssen? Ein guter Drucker verfügt mindestens über eine WLAN-Verbindung. Noch besser sind Bluetooth-Schnittstellen.
  • Programmschnittstellen – kann der Drucker direkt mit einem Kassensystem oder einem Warenwirtschaftssystem verbunden werden? Letztere Möglichkeit erleichtert die Auszeichnung von Waren im Lager, da aus dem System heraus gleich der Auftrag gegeben werden kann.
  • Preis – der spielt natürlich auch eine wichtige Rolle. Hier gilt es, den geeigneten Preis für ein Modell mit den Eigenschaften, die benötigt werden, zu finden. Achtung: Nicht nur auf den Druckerpreis achten, sondern auch auf die Gebrauchskosten und Folienkosten. 

Wann lohnt sich welcher Drucker?

Grundsätzlich kommt es natürlich immer auf den persönlichen Bedarf an. Dennoch kann gesagt werden, dass sich ein Thermotransferdrucker immer eignet, ein Thermodirektdrucker hingegen nicht. Das liegt einfach an dem Fakt, dass mit dem Transferdruck alle Etikettentypen hergestellt werden können, der Direktdrucker jedoch auf kleinere und wenig haltbare Typen aufgebaut ist. Ein Überblick:

  • Ladenlokal mit Lager – hier empfiehlt sich der Transferdruck. Gerade im Lager sind haltbare Etiketten wichtig, damit sie nicht versehentlich beim Einräumen abreißen. Zudem können diese Drucker oft mit der Warenwirtschaft verbunden werden.
  • Außenbetrieb/Außenlager – ein Gartenmarktbesitzer oder ein Reifenhändler arbeiten besser mit dem Thermotransferdruck. Die Etiketten können nicht nur wasserfest gestaltet werden, sie bleichen auch in der Sonne nicht aus. Und bei der Reifeneinlagerung sind nach sechs Monaten die Etiketten noch dort am Reifen, wo sie befestigt wurden.
  • Hofladen/Kiosk/Marktstand – hier reicht schon ein Thermodirektdrucker, der mit einem Kassensystem zusätzlich verbunden werden kann. Zur Warenauszeichnung reichen einfache Etiketten, da sie nicht allzu lange an der Ware verbleiben. Zudem lassen sich gleich Kassenbons drucken, sodass auch rechtlich und steuerlich alles seine Ordnung hat.

Wer natürlich expandieren will und schon zu Beginn das noch kleine Lager im Griff haben möchte, der sollte direkt auf einen Etikettendrucker mit Thermotransferdruck setzen. Es ist wesentlich einfacher, von Anfang an alles korrekt zu etikettieren, als bei der Lagervergrößerung mitten im boomenden Geschäft bei Null zu beginnen.

etiketten
Abbildung 2: Etikettendrucker können heute wie normale Drucker auch mit einem PC verbunden werden.

Fazit – beide Druckertypen haben Vorteile

Wie bei so vielen technischen Fragen lässt sich auch beim Druckverfahren von Etikettendruckern nicht unbedingt sagen, welcher Typ am besten geeignet ist. Es kommt immer auf den geplanten Gebrauch an. Händler sollten vor dem Kauf auf jeden Fall einmal mit ihren Etikettenwünschen »herumtüfteln« um ein klares Bild davon zu bekommen, was sie sich konkret vorstellen. Denn ist das geplante Etikett größer, fallen schon mal diverse Drucker durch das Raster.

Bildquellen:
Abbildung 1: @ OpenClipart-Vectors (CC0-Lizenz) / pixabay.com
Abbildung 2: @ jarmoluk (CC0-Lizenz) / pixabay.com

 

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