In der Bahn ein wenig Facebook durchscrollen, in der Mittagspause ein Bild vom Essen für Instagram, auf dem Heimweg mit Google Maps das neue Restaurant suchen. So stark wie noch nie zuvor ist das alltägliche Leben abhängig von Messengern, sozialen Netzwerken oder anderen Applikationen. Warum auch nicht, es ist schnell, bequem und dabei meistens kostenlos. Doch wir vergessen zu leicht, welchen Preis wird dann doch mit jedem Kilobit bezahlen, den Konzerne über uns sammeln.

Jeder kennt dieses Gefühl. Man hat sich nur ganz unverfänglich mit einer Freundin oder dem Kollegen über einen Urlaub in Madrid unterhalten, prompt sind alle Werbungen im Internet voll mit Reiseangeboten und Vermittlungsseiten. Man wundert sich kurz überlegt, wie das sein kann und vergisst die ganze Sache wieder. Doch wann ist uns unsere Privatsphäre so egal geworden? Das früher durch das Briefgeheimnis oder die ärztliche Schweigepflicht so hochgehalten Gut der Geheimnisse wird heute freiwillig preisgegeben, wie die drei Cent Wechselgeld beim Bäcker. Zwar gibt es oft diese ein zwei Techniker im Freundes- oder Arbeitsumfeld die den Einsatz von Schutzprogrammen predigen, doch die übertreiben bestimmt Maßlos. Oder etwa nicht? In der Tat ist es häufig zu beobachten, dass umso mehr Ahnung eine Person von den technischen Abläufen Hintern den blank polierten Userinterfaces hat, desto weniger benutzt diese Person solche Anwendungen, Programme oder Geräte.

sicherheit
Sicher im Netz

Viel leichten sollten wir also einmal etwas mehr zuhören, wenn wieder von unbemerkt eingeschalteten Mikrofonen und Kameras, laufender Standortteilung oder den Terabyte an Daten die Rede ist, die Facebook und Co. über uns sammeln. Schnell fallen dann im Gegenzug Sätze wie „Was wollen die schon mit meinen Daten?“ oder „Ich habe nichts zu verbergen!“. Wirklich nicht? Kein unangenehmes Bild, was vielleicht nur an den oder die Liebste gedacht war? Keine flapsige Text- oder Sprachnachricht in der sie sich über jemanden oder etwas mal so richtig auslassen? Keine Standortmitteilung, die genau Dokumentiert wann sie zu Hause sind, oder nicht?

Versuchen sie sich vorzustellen was alles möglich ist, wenn dies gerade nur die absolut minimale Spitze des Eisberges war. Versuchen sie zu begreifen, was diese Daten in der Hand von den falschen Leuten bedeuten könnten. Wir reden hierbei übrigens absolut nicht nur von straffälligen Delikten, wie einen Einbruch während sie von ihrem Urlaub twittern. Genau ihre Daten werden legal oder in einer rechtlichen Grauzone an Unternehmen verkauft, gehandelt oder genutzt. Durch verschiedene Unternehmenssitze auf der ganzen Welt sind die Konzerne dann auch nicht mehr an deutsches Datenschutzrecht gebunden, fälle dazu wurden vor geraumer Zeit bei Facebook und WhatsApp bekannt.

Abschließend muss jeder selber wissen, wie er mit seiner Privatsphäre umgehen will. Auch Software mit VPN oder anderen Schutzmaßnahmen können allerdings entstandene Schäden nicht mehr revidieren. Jetzt liegt es an ihnen, in ihrem Leben sensibler mit ihren Daten oder denen anderer Personen umzugehen. Vor allem für ihre Kinder sollten sie sich ihrer Verantwortung bewusst werden. Denn diese werden ihnen dasselbe sagen, was sie dem zu Anfangs erwähnten Technikfreund gesagt haben. Nur das sie jetzt hoffentlich ein kleines bisschen besser Bescheid wissen.

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