Ein Internetanschluss gehört mittlerweile zur Grundversorgung dazu. Für viele tägliche Dinge wie das Internetbanking oder Onlineshopping wird ein Zugang zum weltweiten Netz benötigt. Inzwischen gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie die Verbindung zum Internet hergestellt werden kann. Besonders weit verbreitet ist nach wie vor der Internetanschluss über Festnetz. Hierbei dominiert seit vielen Jahren DSL. Mittlerweile gibt es jedoch einige Alternative. Ist ein DSL-Anschluss noch Pflicht? Welche anderen Möglichkeiten gibt es und welche Vor- beziehungsweise Nachteile bringen diese mit sich?
Der Klassiker DSL – zuverlässig und bewährt oder überholte Technik?
DSL ist nach wie vor beliebt und viele verbinden einen Internetanschluss automatisch mit dieser Technik. Dies liegt auch daran, dass DSL flächendeckend verfügbar ist. Nur ganz wenige Orte im Bundesgebiet liegen außerhalb des Einzugsgebiets von DSL. Somit ist DSL oftmals die erste Wahl, wenn es um einen zuverlässigen Internetanschluss mit vergleichsweise hoher Übertragungsbandbreite geht.
Doch DSL hat auch Nachteile. Weitestgehend setzt die Technik auf alte, vorhandene Kupferkabel, die durch das Telefonnetz bereits vorhanden sind. Dies sorgt dafür, dass die Geschwindigkeit von DSL oftmals limitiert ist. Theoretisch ist es mit DSL möglich, sehr hohe Bandbreiten zu erreichen. VDSL beispielsweise bietet bis zu 100 Mbit/s Download und 40 Mbit/s Upload. In der Praxis erreichen viele Leitungen nur 16 Mbit/s Download und zahlreichen DSL-Nutzern steht nicht einmal diese Geschwindigkeit zur Verfügung. Es gibt jedoch sogenannte Hybrid Router, die ganz besondere Eigenschaften mitbringen. Diese erlauben es, sowohl den Festnetzanschluss, also beispielsweise DSL, als auch eine mobile Verbindung zu nutzen. So kann in Gebieten mit niedriger DSL-Geschwindigkeit zumindest temporär eine schnelle Verbindung zum Internet hergestellt werden.
Was wird 5G verändern?
Mobiles Internet spielt vor allem bei tragbaren Endgeräten eine Rolle. Ein Smartphone oder Tablet benötigt eine solche Verbindung, um jederzeit Zugang zum Internet zu gewährleisten. Lange Zeit war die Bandbreite dieser mobilen Internetverbindungen relativ niedrig. Mit 4G, das im Jahre 2011 eingeführt wurde, änderte sich dieses. Mit 4G sind Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 150 Mbit/s möglich.
Auf dem Papier ist mobiles Internet somit bereits heute schneller als die meisten DSL-Verbindungen. Tatsächlich werden diese Geschwindigkeiten in der Praxis nur selten erreicht. Hierfür sind nämlich optimale Bedingungen notwendig, die fast nie gegeben sind. Hinzu kommt, dass die meisten Mobilverträge keine Datenflat bieten oder alternativ sehr teuer sind. Dennoch erreichen mobile Verbindungen mit 4G meist ordentliche Datenübertragungsraten. Mit 5G wird sich die Situation weiter zugunsten vom mobilen Internet verschieben. 5G ermöglicht Geschwindigkeiten von bis zu 10 GBit/s im Download. Dies ist eine Steigerung um den Faktor zehn im Vergleich zum aktuellen LTE. Damit wird die Technologie automatisch auch als Ersatz für einen Festnetzanschluss interessant.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie ein mobiler Internetanschluss im heimischen Netzwerk genutzt werden kann. Da ist zunächst das Tethering. Hierbei wird via USB, WLAN oder Bluetooth eine Verbindung zwischen Mobiltelefon und Computer hergestellt. Das Smartphone teilt die Internetverbindung und dient faktisch als Modem. Praktischer ist ein DSL-Anschluss mit zusätzlichem Hybrid. Dies ist eine spezielle Option, bei der ein besonderes Modem benötigt wird. Dieses stellt gleichzeitig Verbindungen via DSL und über das Mobilnetzwerk her. Die Anbieter solcher Hybridverträge werben mit Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 66 Mbit/s, die temporär genutzt werden können. Beispielsweise kann so ein großer Download deutlich beschleunigt werden, wenn das reguläre DSL nur 16 Mbit/s oder sogar weniger bereitstellt.
Glasfaser – lohnt sich die Anschaffung?
Der Glasfaser-Ausbau in Deutschland schreitet zwar voran, dennoch ist dieses High-Speed-Internet meist nur in großen Ballungsgebieten verfügbar. Führend im Ausbau ist Hamburg. Die Mehrheit der Hamburger hat bereits Zugang zu einem Glasfaseranschluss. Glasfaser basiert auf Lichtwellenleitern, die ähnlich wie das DSL-Netzwerk verlegt werden müssen. Dementsprechend teuer ist der Ausbau. Eigenheimbesitzer müssen in der Regel die Kosten selbst tragen oder zumindest Teile des Ausbaus aus eigener Taschen zahlen.
Ein Glasfaseranschluss ist jedoch deutlich schneller als das herkömmliche DSL. Über einen solchen Anschluss sind im Download 1.000 MBit/s möglich. Auch der Upload, der bis zu 200 MBit/s Bandbreite bereitstellt, ist im Vergleich zu DSL deutlich gesteigert. Glasfaser ist somit eine der Optionen, die als Infrastruktur der Zukunft infrage kommt. Für Unternehmen ist ein solcher Anschluss bereits heute wichtig. Immer mehr Services befinden sich in der Cloud. Dies erfordert jedoch eine Internetverbindung mit hoher Bandbreite, besonders wenn viele Computer den gleichen Zugang nutzen. In naher Zukunft werden jedoch auch private Haushalte von einem solchen schnellen Anschluss profitieren. Streaming von Videoinhalten, Dienstleistungen über das Internet und eine immer steigende Anzahl von internetfähigen Geräten im Haushalt erfordern mehr Bandbreite.
Verträge kündigen und zu einer neuen Technik wechseln
Wer mit dem Gedanken spielt, von seinem DSL-Anbieter auf eine andere Verbindungsart zu wechseln, sollte sich zunächst mit den Möglichkeiten beschäftigen. Auf jeden Fall muss der bestehende Vertrag bei einem solchen Wechsel gekündigt werden. Die meisten DSL-Verträge sind jedoch an feste Laufzeiten gebunden. Nur unter bestimmten Voraussetzungen ist eine frühzeitige Kündigung möglich. Weiterführendes mit vielen Details zum Thema DSL-Vertrag kündigen hat die Webseite Onlinekosten.de zusammengestellt.
Eine Kündigung vor Ablauf der Vertragslaufzeit ist beispielsweise bei einem Umzug möglich. Wichtig ist weiterhin, die Kündigungsfristen zu beachten. Diese stehen immer in den Vertragsdetails und gelten auch, wenn sich die Vertragszeit dem Ende zuneigt. Außerdem sollte ein DSL-Vertrag immer schriftlich gekündigt werden. Bereits vor der Kündigung des aktuellen Vertrags sollte ein neuer Internetprovider gefunden werden. Ansonsten droht eine Zeit ohne Anschluss zum Internet.